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Pillow Talk mit Luigi Caputo – dem «Phantom der Oper»

In Salzburg ist wieder Ruhe eingekehrt, der Festspielrummel ist vorbei. Nach den Festspielen ist vor den nächsten Festspielen. Wir sprachen Backstage mit dem römischen Fotografen Luigi Caputo – dem Mann, der mit seiner Kamera Opernstars, Dirigenten und Intendanten einfängt – über sein neues Buch, den richtigen Moment zum Abdrücken und seine Lieblingsadressen in Salzburg. 

Pillow & Pepper: Luigi, du bist zweimaliger Gewinner des «Salzburger Landespreises» in der Kategorie Fotografie. Worauf achtest du bei der Suche nach dem richtigen Motiv? Was ist ein perfektes Foto für dich?

Luigi Caputo: Ich fotografiere alles, was mich berührt. Ich spüre den Moment, wenn ich abdrücken muss. Ich mache nur «Klick». Ich liebe es in Schwarzweiss zu fotografieren, am liebsten wäre mir nur Schwarz. (lacht)

Pillow & Pepper: Du hast zuerst eine Ausbildung in Grafikdesign absolviert und anschliessend Architektur in Rom studiert. Wann hast du dich entschieden, Fotograf zu werden?

Luigi Caputo: 1982 bin ich nach Polen gereist, da sind die ersten Bilder entstanden. 1989 ging ich nach Berlin und arbeitete als Pressefotograf, u.a. im Jugoslawienkrieg. Ich habe keine zusätzliche Ausbildung zum Fotografen absolviert. Ich habe mich sehr früh für Fotografie interessiert. Bereits als kleiner Junge habe ich Magazine am Kiosk durchgeblättert und ausgiebig studiert, ohne diese zu kaufen.

Pillow & Pepper: Seit vielen Jahren hast du eine Zusammenarbeit mit den Salzburger Festspielen. Wie kam es zu dieser Zusammenarbeit?

Luigi Caputo: Ich bin 1994 nach Salzburg gekommen. Dank Ulla Kalchmair, der Pressechefin der Salzburger Festspiele, ist diese schöne Zusammenarbeit zustande gekommen.

Pillow & Pepper: Dein neues Buch «Salzburger Festspiele» ist soeben erschienen. Eine visuelle Erzählung voller berührender Glücksmomente und ungeschminkter Intimität. Wie ist dieses Projekt zustande gekommen?

Luigi Caputo: In den letzten 25 Jahren meiner Tätigkeit für die Salzburger Festspiele habe ich viel erlebt und es sind zahlreiche Bilder auch hinter der Bühne entstanden. Ich habe diese in den letzten drei Jahren gebündelt. Aus rund 800 Fotos haben wir 150 Bilder für dieses Buch selektioniert.

Pillow & Pepper: Berufsbedingt bist du oft in Salzburg. Was gefällt dir an Salzburg?

Luigi Caputo: Salzburg ist wie ein Bonbon – klein und gepflegt. Mit seinen vielen barocken Bauten ist es das kleine Rom des Nordens.

Pillow & Pepper: Hast du einen Lieblingsplatz in Salzburg?

Luigi Caputo: Der Sebastiansfriedhof in der Linzer Gasse ist in der Art eines italienischen Campo Santo angelegt worden. Es ist ein wunderbarer Ort, um dem Trubel der Stadt zu entfliehen.

Pillow & Pepper: Welches sind deine Lieblingsadressen in Salzburg?

Luigi Caputo: Ich liebe die Traditionskonditorei Schatz – hier gibt’s ein Gelage an Torten und Strudel, dass einem das Wasser im Mund zusammenläuft. Mich trifft man auch auf der Dachterrasse vom Hotel Stein zum Aperitif.

Pillow & Pepper: Welches Hotel empfiehlst du Freunden in Salzburg?

Luigi Caputo: Das Hotel Goldgasse. Es ist für mich der Inbegriff des gemütlichen Boutiquehotels. Ein Kleinod, das sich hinter der Fassade eines historischen Gebäudes aus dem 14. Jahrhundert in der gleichnamigen Gasse versteckt. Die Zimmer tragen Namen von berühmten Opern und an den Wänden findet man Arbeiten von mir. Die Salzburger Festspiele gehören mittlerweile zur Mozartstadt wie Schloss Mirabell.

Pillow & Pepper: In der Goldgasse ist jedes der sechzehn Zimmer einer Aufführung gewidmet. Szenen aus „Jedermann“, „Giulio Cesare“ oder „Peer Gynt“ zieren grossflächig die Wände. Wer hat die Bilder für die Zimmer ausgewählt?

Luigi Caputo: Zusammen mit dem Hotelbesitzer habe ich die passenden Szenen und Bilder für die einzelnen Zimmer ausgewählt. 

Auf pillowandpepper.com verraten wir dir die besten Zimmernummern in der Goldgasse, dem Lieblingshotel von Luigi Caputo sowie weitere 300 einzigartige Hotel- und Restaurantadressen in Europa – alle persönlich vor Ort getestet.

Ankommen und immer wieder Aufbrechen, um auf Reisen zu gehen – was gibt es Schöneres. In diesem Sinne – viel Vergnügen!