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Pillow Talk mit dem Olympiasieger Simon Niepmann

Zwischen zwei Trainings treffen wir Simon Niepmann (32) zum Frühstück am See im Giardino Lago in Minusio-Locarno. Ruderer, Olympiasieger und Geographie- und Sportstudent. 2016 gewann Simon Niepmann an den olympischen Spielen in Rio de Janeiro im Schweizer Leichtgewichtsvierer die Goldmedaille. In seinem Alltag hat er soeben die Masterarbeit zum Abschluss des Sport- und Geographiestudiums eingereicht. Nun kann er sich wieder dem widmen, was er am liebsten tut – Zeit auf dem Wasser zu verbringen.

Ekaterina Ossipova Bolte für Pillow & Pepper: Simon, gab es viele Spitzensportler in deinem Studiengang?

Simon Niepmann: Überhaupt nicht! Generell waren es nur ein paar Wenige in den letzten sechs Jahren.

Simon Niepmann, Bild: © Goran Basic, NZZ

Warum hast du dich fürs Rudern entschieden?

Simon Niepmann: Ich bin am Rhein aufgewachsen, wo es auch einen Ruderverein im Dorf gab. Mein zwei Jahre älterer Bruder hatte das Rudern zuerst ausprobiert. Ich war ein Nachzügler. Mit Elf habe ich angefangen. Im ersten Jahr war ich nur als Steuermann im Einsatz, weil ich zu klein war. Doch mit Zwölf durfte ich dann richtig loslegen. Zuerst zweimal pro Woche und dann wurde es immer mehr ...

Wann wusstest du, dass es keinen Weg zurück mehr gibt?

Simon Niepmann: Ich habe viele Jahre normal gerudert, habe jedoch von Anfang an viel Fleiss in diese Sportart reingesteckt, d.h. wirklich bei keinem Training gefehlt. Schritt für Schritt wurde ich besser bis zur nächsten Stufe. 2007 habe ich mit meinem Studium angefangen und musste ziemlich rasch feststellen, dass ich aussetzen muss, wenn ich beim Leistungsrudern weiterkommen möchte.

Simon Niepmann, Bild: © Goran Basic, NZZ

Was hättest du gemacht, wenn es nicht Rudern geworden wäre?

Simon Niepmann: Ich hatte interessanterweise immer nur Rudern als Sport im Visier. Einige meiner Kollegen haben vorher schon andere Vereinsportarten ausprobiert, wie Fussball oder Hockey, für mich war das Rudern die Sportart vom Anfang an. Ohne zu rudern, hätte sicherlich schneller mein Studium abgeschlossen, und wäre so wahrscheinlich schneller Lehrer geworden. Helikopterfliegen würden mich auch reizen; obwohl ich mir nicht so sicher bin, ob Multitasking meine Stärke ist. (lacht)

Olympiasieg - war das zu erwarten?

Simon Niepmann: Es war auf jeden Fall geplant. Es wäre sehr enttäuschend gewesen, wenn es nicht geklappt hätte. Schlussendlich hatten wir vier Jahre auf dieses Ziel hin gearbeitet und das Ziel war ganz klar definiert: Olympiagold. Das Ziel bei der vorherigen Olympiade in London war es, möglichst gut zu sein, und wir wurden Fünfter. Danach war uns allen klar; wir müssen weitermachen.

Lucas Tramèr, Mario Gyr, Simon Schürch and Simon Niepmann im Training, © Swissrowing Benjamin Maillefer

Kann man das wirklich so gut steuern?

Simon Niepmann: Beim Rudern sicherlich besser als bei vielen anderen Sportarten. Wenn man regelmässig und fleissig rudert, schafft man eine gute Basis – eine Investition, die niemand einem wegnehmen kann. Dadurch ist auch der Erfolg beim Rudern relativ planbar.

Wie war es an der Olympiade selbst?

Simon Niepmann: Tolle Stimmung, vor allem auch weil unsere Freunde und Verwandten zur Unterstützung nach Rio mitgeflogen sind. Wir waren insgesamt eine Gruppe von rund 40 Leuten.

Und jetzt? Was kommt als nächstes nach so einem Erfolg?

Simon Niepmann: Gleich nach dem Olympiagold hatten wir uns entschieden, uns eine Pause zu gönnen und an keine internationalen Rennen ein Jahr lang anzutreten. Nächsten Monat müssen wir nun definitiv entschieden, wer von uns weitermachen möchte, jedoch wissen wir schon jetzt, die gleiche Sportlerkonstellation für ein Viererboot wird es nicht geben.

Was sind deine Erfolgszutaten?

Simon Niepmann: Motivation ist für mich der wichtigste Treiber: neue Dinge anzugehen aber auch bereit sein, auf etwas zu verzichten. Aus der richtigen Motivation ergeben sich: Disziplin – kein, wirklich kein Training auslassen – Fokus, welchen man im täglichen Training braucht, um das langfristige Ziel immer vor Augen zu haben, und Technik. Rudern ist ein Mannschaftssport, was heisst, egal wie gut du selbst bist, viel wichtiger ist es, wie du es im Team zusammen mit den anderen umsetzen kannst.

A propos Zutaten, kannst du auch kochen?

Simon Niepmann: Ein bisschen, Thai Curry kriege ich schon ganz gut hin. (lacht) Grundsätzlich mag ich im Wok zubereitete Gerichte – da kann man kaum was falsch machen, höchstens überwürzen.

Als Ruderer bist du bereits um die Welt gekommen. Hast du eine Lieblingsdestination?

Simon Niepmann: Neuseeland. Da war ich zweimal zum Rudern: zum ersten Mal an der Weltmeisterschaft und das zweite Mal als Teil des 6-wöchigen Vorbereitungstrainings für die Olympischen Spiele in Rio de Janeiro. Zwar hier im Tessin ist es auch ganz nett.

Was gefällt dir besonders am Tessin?

Simon Niepmann: Die Kombination aus Wäldern und See. Man hat das Gefühl, dass die Berge so nah am Wasser sind, dass sie gleich ins Wasser fallen könnten.

Hast du auch ein Lieblingshotel im Tessin?

Simon Niepmann: Ich mag das Giardino Lago. Der Ausblick von der Terrasse auf den Lago Maggiore und die Berge ist schlicht atemberaubend. Und wenn es mich von der Terrasse wegzieht, bin ich gleich auf dem See. Hier kann ich aufatmen und die Batterien aufladen.

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