Paris für Fortgeschrittene
Die Fashion Week ist vorbei, und die Hotelpreise sind wieder erschwinglich. Die Mode-Metropole ist jedoch nicht nur ein begehrtes Reiseziel für Fashionistas, sondern bietet einen spannenden Mix aus Kunst, Couture und Kulinarik und ist immer wieder ein Wochenende wert. Lassen Sie sich inspirieren und entdecken Sie Paris neu – fern der Touristenpfade.
8 Tipps für ein gelungenes Wochenende:
Tipp 1
Wer mit viel Gepäck reist, aber Bewegungsfreiheit schätzt, bucht am besten ein Hotelzimmer auf der rechten Seite der Seine, am besten in der Kategorie «Superior» und aufwärts. Denn die Zimmer am Rive Gauche sind kleiner geschnitten und haben oft das Format von Schuhschachteln.
Tipp 2
Unsere Hotel-Neuentdeckung: La Maison Favart gleich bei der Opéra Comique. Unser chices Zuhause auf Zeit erinnert an eine Meringue – luftig, pastellfarben, jedoch nicht zu süss.
Tipp 3
Wer Pariser Morgenluft schnuppern möchte, bucht kein Frühstück im Hotel, sondern setzt sich in ein Café um die Ecke. Wir trinken unsere erste Tasse Tee – serviert mit ofenfrischem Pain au Chocolat – am liebsten bei Mariage Frères. Das ist günstiger als der Frühstückszuschlag im Hotel und schmeckt mindestens so gut, wenn nicht noch besser!
Tipp 4
Ein Paradies für Chocomaniacs ist das Maison Angelina. Das Hauptgeschäft liegt perfekt, um einen Zwischenstopp während der Shopping-Tour an der Rue Saint Honoré einzuplanen. Lassen Sie sich von der Warteschlange vor dem Geschäft nicht abschrecken, die Bedienung ist ausgesprochen flink. Ungeduldigen empfehlen wir, an der Schlange vorbeizuziehen, die Türe rechts vom Eingang anzusteuern und den Shop direkt zu betreten. Der Schokoladentee und die gebrannte Trinkschokolade «L’Africain» sind ein tolles Mitbringsel für daheimgebliebene Schleckmäuler.
Tipp 5
Wer bereits oft genug im Louvre oder dem Musée d’Orsay war, der sollte einen Abstecher ins Musée des Lettres et Manuscripts machen. Bei einer Privatführung erfährt man spannende Anekdoten, wie z.B. aus dem Leben des berühmten französischen Schriftstellers Alexandre Dumas. Dumas schenkte dem russischen Zaren Alexander I. das Meisterwerk «Der Alchemist» – wunderbar verziert und illustriert – liebäugelnd einen Orden dafür verliehen zu erhalten. Im Begleitschreiben titulierte der Künstler den Zaren als «Leuchte der Weisheit». Der Zar fiel auf diese Schmeichelei jedoch nicht herein und schenkte Dumas – statt des erhofften Ordens – einen Siegelring. Dumas fühlte sich geschmäht: Er schrieb daraufhin den Roman «Der Fechtlehrer» über den Aufstand des Hochadels 1825 gegen den Zaren. Beide Werke sind weltberühmt.
Tipp 6
Für Austernliebhaber: In der Huîtrerie Régis gibt’s die frischesten Austern in ganz Paris. Um einen der begehrten sechs Tische zu ergattern, muss man pünktlich um 12 Uhr auf der Matte stehen, da man hier nicht reservieren kann. Es lohnt sich jedoch und die Pünktlichkeit wird mit einem Tisch und herrlichen Austern belohnt. Yummy! Jedoch sollte man der Regel folgen und diese Delikatesse nur in den Monaten, die den Buchstaben „R“ in sich haben, geniessen.
Hausgemachte Terrinen im La Régalade
Tipp 7
Wer mit Einheimischen zusammen essen möchte, fährt am Abend ins Neo-Bistrot La Régalade im 14. Arrondissement raus. Bruno Doucet verdient den Titel des charmantesten Gastgebers von Paris und serviert eine marktfrische, authentische Küche. Wer zu spät kommt, verliert den reservierten Tisch. Bei einem Glas Wein und hausgemachter Pastete lernt man in der Warteschlange andere Foodies kennen und tauscht kulinarische Tipps aus.
Tipp 8
Nimmermüde ziehen weiter auf einen Absacker in die plüschig-chice Bar vom Hotel Costes. Die im opulenten Boudoir-Stil gestalteten Räume sind voll mit beautiful People und mit reichlich Sexappeal versehen. Auch die Selbstinszenierung der Gäste ist Teil des Gesamtkunstwerks Costes. Da hier ausschweifend gefeiert wird, lieben wir die Bar und das Restaurant – schlafen tun wir lieber ruhiger.
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